Zum Inhalt springen

Appell: „Wir sind bereit“

Katholische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger bekräftigen eigenen Willen zur Transformation.
Datum:
11. Juli 2023
Von:
LM

In einem ge­mein­samen, ein­dring­lichen Appell an die Poli­tik for­dern 80 Ent­schei­dungs­träger­innen und -träger der katho­lischen Kirche, "end­lich die Klima­schutz­brem­sen zu lockern" sowie "ver­läss­liche Rah­men­be­din­gungen und lang­fris­tige Zeit­pläne", die sie dabei unter­stützen, den ei­genen CO2-Fuß­ab­druck zu ver­rin­gern. In der mit Beginn der par­lamen­tarischen Sommer­pause ab­ge­schlosse­nen ersten Hälf­te des poli­tischen Jah­res sei hier viel zu we­nig passiert. "Wir sind be­reit, Klima­schutz kon­kret umzu­setzen, die not­wen­digen Ver­ände­rungen anzu­gehen und ge­mein­sam an einem Strang zu zie­hen. Doch noch exis­tieren zu viele hemmen­de Rah­men­be­din­gun­gen und Un­klar­heiten, die einen effek­tiven Klima­schutz massiv aus­bremsen," so der Appell an die Bun­des­regie­rung und Lan­des­regie­rung mit der Über­schrift "Wir sind bereit".

Die Bischöfe aus Köln, Eich­stätt und Lim­burg, Ver­ant­wort­liche von ins­gesamt 34 Ca­ritas­ver­bänden – da­runter der Deutsche Caritas­verband, die Diö­zesan­caritas­ver­bände in den Bis­tü­mern Köln, Rotten­burg-Stutt­gart, Dres­den-Meißen – und fünf Fach­ver­bän­den der Caritas, die Präsi­den­tin des Zen­tral­komitees der deut­schen Katho­liken (ZdK), der Bundes­vor­sitzende des Bun­des der Deut­schen Katho­lischen Ju­gend, 14 Ordens­oberinnen und Or­dens­obere sowie zahl­reiche an­dere katho­lische Per­sön­lich­keiten haben den Text unter­zeichnet. Viele dieser Or­gani­sationen haben ihre Treib­haus­gas­emissio­nen selbst be­reits sub­stan­tiell ge­mindert oder be­finden sich auf dem Weg dahin.

"Die Po­litik auf Bun­des- und Landes­ebene muss schnell Rahmen­bedin­gungen schaffen, um die so­zial-öko­logische Trans­formation zu er­mög­lichen", be­tont Rainer Maria Kar­dinal Woelki, Erz­bischof von Köln. "Gleich­zeitig aber müssen auch wir als Kirche un­sere Haus­auf­gaben machen. Des­halb haben wir im Erz­bistum Köln in die­sem Jahr mit einem zu­sätz­lichen Budget von 16 Millionen Euro für ener­geti­sche Sa­nierung eine Fach­stelle für Wärme­wende so­wie eine wei­tere für das Thema Photo­vol­taik ein­gerich­tet. So können wir die Ge­mein­den auf ihrem Weg zur öko­logischen Um­kehr aktiv unterstützen."

Links: 

www.wirsindbereit.net

Interview im domradio des Umweltbeauftragten

 

Politik han­delt so, als hätte die Klima­kats­trophe nicht längst begonnen
"Eine Po­litik, die un­vermin­dert han­delt, als ob die Klima­katas­trophe nicht längst be­gonnen hätte und nicht schon jetzt jähr­lich Tau­sende an Toten durch Hitze, Dürren oder Über­schwemmun­gen sowie volks­wirt­schaft­liche Schä­den in Milliarden­höhe er­zeugt, suggeriert der Bevöl­kerung, die Lage sei keines­falls so ernst, wie die Wissen­schaft anmahnt. Des­halb: Sor­gen Sie dafür, dass die wissen­schaft­lichen Erkennt­nisse über die Klima­katas­trophe im Zen­trum der Debatte ste­hen. Wir schaffen es nicht mehr, die 1,5-Grad Gren­ze ein­zuhal­ten," so der Appell. "Die Ereig­nisse der letzten Wochen zei­gen: Die ge­sell­schafts­poli­tische Dis­kussion geht in eine völlig fal­sche Rich­tung," so der Text weiter.

Sa­nierung von Ge­bäuden, Be­schleu­nigung der Mobili­tätswende
Kon­kret for­dern die Unter­zeich­nerinnen und Unter­zeichner unter an­derem für eine Sa­nie­rungs­offen­sive von Ge­bäuden – Wohn­raum, aber auch an­dere Ge­bäude wie soziale Ein­rich­tungen und öffent­liche Ge­bäude. Ge­rade ge­mein­nützige Trä­ger von so­zialen Ein­rich­tunvgen und Diens­ten ver­fügen nicht über aus­reichend fi­nan­zielle Mittel, um diese Sa­nierung allein zu stemmen.

Auch eine Be­schleu­nigung der Mobi­litäts­wende und die stär­kere Be­rück­sichti­gung von so­zialer Ge­rechtig­keit bei der Trans­forma­tion in Rich­tung Klima­neu­trali­tät gehören zu den For­derun­gen der Unter­zeich­nerinnen und Unterzeichner.